Die Küchengarten-Box ist ein richtiger Mini-Küchengarten, der mit wenig Platzbedarf auskommt. Außer dem eigentlichen Hochbeetbereich für Gemüse bietet die Küchengarten-Box auch noch ein halbrundes Kräuter-Rondell und einen niedrigen Pflanzkasten für rankende Gemüse wie Feuerbohnen.
"Wenn Du einen Garten und eine Bibliothek hat, wird es Dir an nichts fehlen."
Cicero
Das Praxisbuch zum Thema Hochbeet mit
Bau- und Pflanzplänen
sowie einem Kalender-Bereich,
der Monat für Monat praktische Anbautipps,
Sorten-Empfehlungen und leckere Rezepte liefert.
BLV Verlag; 96 Seiten; € 12,99 (D); € 13,40 (A)
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Susanne
Nüsslein-Müller
Der Morgen ist trübe, aber windstill und für November milde. Ideale Bedingungen für den Frühsport. Statt um die Häuser zu stöckern (Nordic Walking...), ziehe ich die Gummistiefel an und schneide ich meine beiden alten Eiben, denn die sollen in Form bleiben - in runder Form. Dann kann ich sie für die Adventszeit mit Lichterketten schmücken. Eiben sind robust. Selbst nach einem Rückschnitt bis ins alte Holz treiben sie wieder aus. Jetzt sind aber nur die Spitzen dran. Also ran an die Arbeit, aber mit Handschuhen. Denn alle Teile an der Eibe sind giftig - nur der rote, saftige Samenmantel nicht. Damit lockt die Pflanze Vögel an. Der hartschalige Samen wandert unbeschadet durch deren Verdauungstrakt und fällt mit dem Vogelkot irgendwo wieder zu Boden. Den Nachwuchs findet man im nächsten Frühjahr als Sämling wieder. Die Natur ist genial.
Mit Tagetes verband man früher eher sterile Rabatten mit im Wechsel aneinander gereihten, orangefarbigen und gelben Pomponblüten auf geraden Stielen. Keine Biene oder Hummel fand da Nahrung. Dabei hat die Gattung der Studentenblumen so viel mehr zu bieten. Ich liebe zum Beispiel die feinlaubigen Zitronen-Tagetes mit ihren zahlreichen Mini-Blüten, die im Sommer von Schwebfliegen umschwirrt werden. Ein toller Hingucker auf meinem Hochbeet sind dieses Jahr wieder die zweifarbigen Blüten der buschigen Sorte ‘Marietta‘, die noch jetzt im Oktober weithin leuchten. Ein Nachteil der ansonsten robusten Dauerblüher: Schnecken haben das würzige Laub der Pflanzen zum Fressen gern.
Heute ist der erste Herbsttag, man möchte wieder Strümpfe tragen und ohne Sonne wird es schnell schattig.
Aber wenn sie dann hervor kommt, leuchten die Spätsommerblüher noch mal so richtig auf und auch die jetzt blühenden Ziergräser wie Chinaschilf, Pfeifengras und Rutenhirse sind einmal mehr zum Hingucker in den Beeten geworden. Sie werden noch weit bis in den Winter dem Garten Struktur geben. So hat jede Jahreszeit im Garten ihre Höhepunkte, die es zu feiern gilt. Die Gräserblüte ist auf jeden Fall einer davon. Deshalb sollte man sie bei der Beetgestaltung nicht vergessen und nicht nur mit Blütenstauden planen.
Die Samen stammten aus einer Tomate vom Wochenmarkt. Deren gelbrote Farbe und Form hatten mich fasziniert. Und diese herzförmige Fleischtomate zeigt auch innere Werte und hat einen superlecker süß-säuerlichen Geschmack. Es wird sich um die Sorte ‘Orange Russian’ handeln. Auf jeden Fall habe ich schon Samen aus einer der jetzt geernteten Tomaten getrocknet für nächstes Jahr. Am liebsten nutze ich die im reifen Zustand auch problemlos abzupellenden Früchte für ein fast rohes Tomatensugo. Hierfür schneide ich die Tomaten nach dem Pellen klein, salze und pfeffere sie kräftig und erwärme sie nur kurz in der Pfanne. Mit einem guten Olivenöl und Basilikum darüber kommt das Ganze dann zusammen mit kleingewürfeltem Mozzarella über Tagliatelle. Ein wunderbares Sommeressen!
Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich. Während viele Sommerblüher im Garten zum Herbst hin langsam erlahmen in Blühkraft und Aussehen, haben sich die Pflanzen der Mandelblättrigen Wolfsmilch fast unbemerkt rund erneuert. Nach einem Rückschnitt der Blütentriebe aus dem Frühjahr bleibt eine frühlingsfrische Blattrosette zurück, als würde die Pflanze gleich in die neue Gartensaison starten. Dabei hat sie schon eine lange Blüh- und Fruchtbildungssaison hinter sich. Die Euphorbie bilden über den Sommer ihr neues Blattkleid aus und überwintert so, um sich im Frühjahr dann gleich auf die Bildung neuer Blütentriebe zu konzentrieren.
Nur eines darf man nicht machen: Diese Euphorbie im Herbst komplett zurückschneiden, wie man es von anderen Gartenstauden gewöhnt ist.
Ich weiß nicht warum, irgendwie habe ich mir eingebildet, ich werde verschont. Aber macht sich der Buchsbaumzünsler auch in meinem Garten breit und beendet die immergrüne Pracht der etwa ein Dutzend Buchsbäume. Sie sind mir das Liebste unter den Immergrünen, nun ist es wohl vorbei. Eine Gartenfreundin hat gleich nach dem ersten Befall ihre Buchse rigoros gerodet und in Grünabfallsäcke gesteckt. Ich kann mich noch nicht dazu durchringen, aber irgendetwas muss passieren. Die gefrässigen Raupen dringen immer weiter durch das Geäst hervor, zuerst fressen sie eher unscheinbar im Inneren der Pflanzen. Aber irgendwann wird der Schaden dann sichtbar und dann gilt es zu handeln. Wertvolle Tipps zum Schädling und zur Bekämpfung habe ich hier gefunden.
Mein kleinstämmiger Baum der Apfelsorte ‘James Grieve‘ ist dieses Jahr besonders früh dran. Der kleine Baum hängt voller grüngelber Äpfel, die an der Sonnenseite rotgestreift sind. Schüttelt man an dem Bäumchen, fallen die reifen herunter. Sie haben schon braune Kerne und schmecken lecker säuerlich-fruchtig - meiner Meinung nach ohne Schale besser als mit. Sie können auch prima zu einem frisch hellgrünen Kompott verkocht werden, morgen das Müsli fruchtig machen oder sie landen am Wochenende auf meinem Blitzapfelkuchen mit Rührteig. So schön, jetzt schon die Apfelsaison einläuten zu können. Leider finden die Wespen die Äpfel auch sehr lecker und aus ihren Biss-Stellen entwickelt sich schnell ein fauliger Apfel.
Jetzt schwirren sie wieder um die sommerliche Blütenpracht: die vielgestaltigen Schwebfliegen. Ihr Name ist Programm, denn sie können fliegend in der Luft stehen. Auf den ersten Blick werden die auffällig wespenähnlich gebänderten Blumenfliegen leider häufig für selbige gehalten und verscheucht oder gar getötet. Dabei hat diese Fliegengattung nur Gutes im Sinn. Ihre durchscheinenden, oft grünlichen oder oft fast durchsichtigen Larven verzehren ohne Pause Blattläuse und die erwachsenen Schwebfliegen helfen beim Bestäuben der Blüten, denn sie ernähren sich von Pollen und Nektar. Häufigste Schwebfliege im Garten ist wohl die Hain-Schwebfliege. Bei mir im Garten ist aber auch die Stift-Schwebfliege mit ihrem schmalen Hinterleib (Foto) häufig anzutreffen.
Jetzt blühen sie wieder: die Bodendecker-Rosen 'Selina’ aus der Rosenbaumschule Noack. Diese feiert in diesem August 50jähriges Jubiläum. Ich habe die Baumschule währen meiner Zeit bei der Gartenzeitschrift FLORA Garten kennengelernt. Mein Kollege hatte in den 90er Jahren dort eine Reportage gemacht und mir ganz begeistert von den vielen besonders gesunden und dauerhaft blühenden Rosensorten erzählt. Zwei davon habe ich daraufhin in meinen Garten gepflanzt. Und freue mich jedes Jahr an Ihrer Vitalität und Blühfreude sowie bei 'Selina' an dem besonderen Farbenspiel von der Knospe bis zum Abblühen. Die halboffenen Blütenform sorgt dazu noch für monatelange Freude bei Bienen, Schwebfliegen und Hummeln.