Die Küchengarten-Box ist ein richtiger Mini-Küchengarten, der mit wenig Platzbedarf auskommt. Außer dem eigentlichen Hochbeetbereich für Gemüse bietet die Küchengarten-Box auch noch ein halbrundes Kräuter-Rondell und einen niedrigen Pflanzkasten für rankende Gemüse wie Feuerbohnen.
"Wenn Du einen Garten und eine Bibliothek hat, wird es Dir an nichts fehlen."
Cicero
Das Praxisbuch zum Thema Hochbeet mit
Bau- und Pflanzplänen
sowie einem Kalender-Bereich,
der Monat für Monat praktische Anbautipps,
Sorten-Empfehlungen und leckere Rezepte liefert.
BLV Verlag; 96 Seiten; € 12,99 (D); € 13,40 (A)
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Susanne
Nüsslein-Müller
Meine vorgezogenen Fruchtgemüse - also Tomaten, Kürbisse, Gurken und Co. - sind reif für das Freiland. Sie kommen erst einmal an einen vor Wind und zu viel Sonne geschützten Platz auf der Ostterrasse, um sich an die rauheren Bedingungen im Freien zu gewöhnen. Im Wintergarten hatten sie es gut, viel Licht und nicht zu viel Wärme, denn er liegt nach Norden und kann bei Bedarf schnell per Dachklappen gelüftet werden. Doch erst wenn die Pflanzen nicht mehr hinter Glas stehen, können die Blätter sich an die UV-Strahlung gewöhnen. Sie werden bald derber und grüner im Freien und sind nach ein paar Tagen pflanzbereit für Kübel oder Beet. Und Frost scheint es auch nicht mehr zu geben.
Weiß und Frühlingsgrün ist eine ganz besondere Farbkombination im Garten - nicht umsonst ist der "weiße Garten" von Rita Sackville-West im englischen Sissinghurst so berühmt. Jetzt im Frühjahr gibt es auch in meinem Garten eine Zeit, wo dies besonders ins Auge fällt. Im Steingartenhügel am Bachlauf blüht die Immergrüne Schleifenblume mit weißen Blütenständen, am Teichrand die späten, mehrblütigen Thalia-Tulpen sowie die große Knotenblumen, eine Art Riesen-Märzenbecher. Vor Jahren im Topf bei IKEA erworben, erfreut sie in jedem April mit ihren weißen Blütenglocken. Dazu gesellen sich die elegant überhängenden Triebe der Brautspiere (Foto), die mit weißen Miniblüten übersät sind und auch mein Kirschbaum steht in den Startlöchern, die weiße Blütensinfonie zu ergänzen. Wenn dann noch die Sonne scheint, stahlt das Ganze noch mal so schön.
Mein Kräuter-Trio für das zeitige Frühjahr besteht aus Bärlauch, Süßdolde und Giersch: Alle drei Wildkräuter wachsen in meinem Garten, zwei davon habe ich freiwillig gepflanzt, welches wohl nicht? Richtig, aber die jungen Gierschblätter sind ein guter Petersilienersatz. Die Süßdolde bringt das süßanisige Aroma in die Mischung und der Bärlauch das zwiebelige. Alle drei Kräuter strotzen nur so von gesunden Inhaltsstoffen, dass man sie jetzt täglich auf dem Speiseplan setzten sollte. Ich verwende sie gern für Kräuteromeletts, im Quarkdipp, mit Walnüssen zusammen als Pesto für Nudeln oder auch als Kräutermischung für würzigen Kartoffelsalat mit Essig-Öl-Dressing. Lecker!
Da sind sie wieder - die ersten wilden Tulpenblüten in meinem Garten. Gleich nach den Krokussen und oft mit den kleinen Tete-à-Tete Narzissen zusammen startet auch die Blüte der zierlichen Tulipa turkestanica . Ich freue mich jedes Jahr besonders über ihre cremeweißen, spitzen Blütenkronen mit goldgelber Mitte. Bis zu zehn Blüten sitzen an einem Blütenstiel. Sie öffnen sich bei den ersten Sonnenstrahlen weit und sternförmig. Und es dauert nicht lange, bis sich Bienen und Hummeln zum Pollenschmaus einfinden. Um den zarten Duft der wilden Blüten einzufangen, muss man sich zwar etwas bücken, aber es lohnt sich. Eine ebenso zarte wie robuste kleine Wildblume, deren Blüten den Frühling begrüßen.
Eigener Kompost ist das Gold des Gärtners, das ist eine Tasache. Und eigener Holz-Häcksel ist dann auf jeden Fall das Gärtner-Silber. Gerade noch rechtzeitig vor dem Ende der winterlichen Gehölzschnitt-Saison zum 1. März habe ich zahlreiche Äste von Obstgehölzen und sommerblühenden Sträuchern wie dem Schmetterlingsflieder durch den Häcksler gejagt – ideal als Häckselgut für die Wege im Küchengarten rund um die Hochbeete. Was überbleibt, landet unter der Wildrosenhecke. Erstaunlich, wie sich die riesigen Haufen an Ästen ratzfatz in kompakten, organischen Wegbelag verwandeln. Ein ganz wichtiger Aspekt von Nachhaltigkeit ist für mich die Wiederverwendung von "Gartenabfällen" im eigenen Garten ohne Abfuhr per Biotonne oder durch den Profigärtner.
Als ich diesen Winter Sonnenblumenkerne als Futter für die Gartenvögel kaufen wollte, konnte ich eine Zeit lang keine 1-kg-Beutel davon mehr in Drogeriemärkten finden. Deshalb habe ich auf 500 g-Packungen geschälte Sonnenblumenkerne aus dem Lebensmittel-Regal zurückgegriffen. Die kosten sogar in Discounter-Bio-Qualität das Gleiche wie ein Kilogramm Sonnenblumensamen mit Schale. Ein weiterer Vorteil: Die Schalenreste liegen nun nicht mehr unter dem Vogelhaus im Beet. Stattdessen nutzt man diese in den Ursprungsländern zum Heizen und sie werden nicht mehr quer durch Europa zu uns transportiert. Das sollte man beim nächsten Vogelfutterkauf bedenken oder?
Ist das Saatgut noch keimfähig oder nicht? in jedem Winter sortiere ich meine Saatgutreserven neu: Die Guten ins Töpfchen, die schlechten.... Ja, leider kann man es den Samen nicht wirklich ansehen, ob sie noch keimfähig sind. Und das Haltbarkeitsdatum gibt auch nicht immer Aufschluss, ob sich eine Aussaat noch lohnt. Also im Zweifel einen Keimtest machen... Die meisten Gemüsesamen haben eine Keimfähigkeit von mindestens drei Jahren. Aber bestimmte Samen wie die vom Dill oder der Pastinake sollten nicht älter als zwei Jahre sein und möglichst schnell verbraucht werden. Tomaten-, Chili-, Auberginen- und Gurkensamen hingegen können bis zu sechs Jahre keimfähig bleiben. Dazu sollte man die angebrochene Saatguttüten aber richtig lagern, nämlich gut verschlossen, dunkel, trocken und kühl.
Es regnet - nicht schön - aber die Wasserspeicher im Boden füllen sich jetzt hoffentlich endlich wieder. Mit dem neuen Jahr wächst die Vorfreude auf die neue Gartensaison, erste blühende Frühlingsboten und das Erwachen des Gartens. Bis zum Frühling wird es noch eine Weile dauern, aber mit der Blüte meiner Zaubernuss (Hamamelis mollis)ist der Startschuss nun gefallen. In einer Winter-Folge der Fernsehsendung "Gardeners World" auf You Tube schwärmt die britische Gartenexpertin Frances Tophill vom Duft des Strauches mit den fädigen, frosterprobten Blüten. Diesen kann ich bei der derzeitigen Witterung leider nicht wirklich wahrnehmen, aber vielleicht scheint ja bald auch wieder die Sonne. Die Tage werden auf jeden Fall selbst bei Regenwetter jetzt immer ein Stückchen länger.
Auch wenn der Winterzauber schon wieder vom Nieselregen abgelöst ist, gab es wenigstens einige schöne Wintertage in der Vorweihnachtszeit. An einem dieser Tage entstand auch dieses Foto aus dem Küchenfenster.
Nun kann man die Heizung wieder herunter drehen, die Kerzen am Tannenbaum den Raum erwärmen lassen und hoffentlich die Weihnachtstage etwas zur Ruhe kommen - nach all den üblichen
Vorbereitungen und Terminen.
Und man kann sich dabei vielleicht gedanklich schon mit dem nächsten Gartenprojekt beschäftigen, wer weiß...
Frohe Weihnachten und einen gesunden Start in das neue Jahr 2023 mit vielen schönen Gartenerlebnissen.