Rückschnitt mit Rücksicht

Zur Zeit steckt nicht nur die Gartenschere immer in der Jackentasche, wenn ich in den Garten gehe. Auch die Astschere steht bereit. Denn neben Gräsern und Schmetterlingsstrauch, die jedes Jahr einen Komplett-Rückschnitt brauchen, finde ich immer noch eine Rose oder einen Zierstrauch, an dem es etwas auszulichten gibt.  Auch zwei eher in die Breite wachsende Kirschlorbeer-Sträucher (Foto) muss ich mal wieder in ihre Schranken weisen. Sonst sehen die Stauden unter deren dichten Blätterdach gar kein Sonnenlicht. Dann geht  das Schnittmaterial in den Häcksler und schon ist frisches Mulchmaterial fertig für die Hecken ringsherum  im Garten.

 

 



Forsythien-Gelb

Fast einen Monat zu früh blühen die Forsythien in meinem Garten, vor etwa zwei Wochen haben sich die ersten sonnengelben Blütenknospen geöffnet, lange bevor die die ersten Blätter austreiben. Ich habe die Sträucher nicht gepflanzt, sie waren Bestandteil des erworbenen Gartens. Der ostasiatische Zierstrauch hat sterile Blüten und dadurch leider nichts zu bieten für Biene, Hummel und Co. Dennoch ist er für mich seit Kindertagen ein untrügliches Zeichen für den Frühlingsbeginn und den richtigen Zeitpunkt für den Rosenschnitt. Die manchmal etwas sparrig wachsenden Triebe halten zudem in der Vase ihren Blütenschmuck über vierzehn Tage, wenn man sie knospig schneidet. Wichtig für eine zuverlässige Blüte ist der richtige Schnitt. Forsythien blühen an den vorjährigen Trieben. Man sollte die Pflanze als so nie im Herbst zurückschneiden, allenfalls im zeitigen Frühling gleich nach der Blüte.

 

 



An die Saattüten, fertig, los!

Im Februar kribbelt der grüne Daumen doch schon erheblich und ich sondiere die Saatgutbestände auf Aussäebares... Es sind noch zwei Tüten Basilikumsamen angebrochen, die können schon mal für frisches Grün im Vorfrühling sorgen. 

Auch für die Nachzucht von Artischocken ist jetzt die richtige Zeit. Die stattlichen Korbblütler mit den gezackten, graugrünen Blättern machen auch im Staudenbeet eine gute Figur. Und blühend sind sie ein Bienenmagnet. Die handlichen Samen kann man leicht einzeln in kleine Töpfe mit Aussaaterde säen und braucht sie dann nicht zu pikieren. Bei älterem Saatgut lege ich lieber zwei Samen in jeden Topf, damit möglichst einer aufläuft. Falls beide keimen, wird ein Sämling ausgezupft.
Die nächsten Aussaaten werden dann Chili und Pimentos sein. Aber eines nach dem anderen...

 

 



Schneeglöckchen-Hoffnung

Da sind sie wieder: meine Hoffnungsträger Nummer Eins für den nahenden Frühling: Schneeglöckchen! Die nickenden weißen Blütenglöckchen lieben den Standort unter sommergrünen Gehölzen, wo sie jetzt noch genug Licht bekommen. Im Sommer kann es dann unter deren Blätterdach ruhig schattig sein, weil die kleinen Zwiebelblüher schon wieder eingezogen haben.  

Es ist erstaunlich, wie viele Sorten es von den zarten Winterblühern gibt. In England ist die Galanthomanie besonders verbreitet und es werden hunderte verschiedener Schneeglöckchen gesammelt, in Töpfen kultiviert und auf Börsen getauscht und verkauft. Bei mir  wachsen das heimische Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und die davon abgeleitete Sorten mit gefüllten Blüten ‘Flore pleno‘ sowie das Große Schneeglöckchen (Galanthus elwesii), dass aus Osteuropa stammt.  Letzteres steht jetzt in voller Blüte, da es eher blüht als unsere heimische Art. Es wächst auch etwa fünf Zentimeter größer.

 



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Im Garten die Füße noch stillhalten

Heute Morgen konnte man den kommenden Frühling schon riechen und hören: Erste Topfprimeln schmücken den Terrassentisch, die plötzlich milden Temperaturen locken nach draußen und der Ruf einer Kohlmeise lassen ihn ahnen. Dennoch versuche ich jetzt noch nicht zu viel im Garten zu machen, lasse das Laub lieber noch liegen und schneide auch die trockenen Staudenreste noch nicht zurück. Oft bietet Beides noch Schutz und Nahrung für die heimische Tierwelt. Aber der Gehölzschnitt von Mirabelle und Blutpflaume kann gehäckselt werden und landet dann auf den Wegen rund um die Hochbeete. Dabei lassen sich auch ein paar Löwenzähne und andere Wildpflanzen jäten. Diese haben in meinem Garten zwar ihre Heimat, sollen sich aber nicht überall ausbreiten. Damit ist das Garten-Workout dann für heute auch abgehakt.



Schnee und Eis

Der Winter hat den Garten voll im Griff. Auch die Sonne lässt sich besser drinnen durch die Glasscheiben genießen als sich tatsächlich im Freien aufzuhalten. Also Zeit für Planungen für das neue Gartenjahr. Diese finden bei mir meist mit dem Aussortieren alter Gartenzeitschriften, die ich dann noch einmal durchstöbere und mir vielleicht noch ein paar Infos rausreiße, bevor der Rest in Altpapier wandert. Dabei und beim Sortieren des Saatgutes kommen mir schon reichlich Einfälle und es kribbelt in den Fingern loszulegen. Am besten macht man sich hierzu gleich ein paar Notizen  zum Beispiel für die Aussaat und die Vorkultur für Hochbeet und Gewächshaus. Denn da ist Arbeit angesagt. Die ersten Zwiebelblüher im Garten hingegen kommen wieder ganz von allein, wenn der Schnee geschmolzen ist und bringen so Freude ohne Mühen. 



Auf ein neues Blumenjahr!

 

Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.
(Khalil Gibran)

 

In diesem Sinne hoffe ich auf viele schöne Blütenträume in den nächsten Wochen für die neue Gartensaison 2024. 

 



Garten-Frühsport

Der Morgen ist trübe, aber windstill und für November milde. Ideale Bedingungen für den Frühsport. Statt um die Häuser zu stöckern (Nordic Walking...), ziehe ich die Gummistiefel an und schneide ich meine beiden alten Eiben, denn die sollen in Form bleiben - in runder Form. Dann kann ich sie für die Adventszeit mit Lichterketten schmücken. Eiben sind robust. Selbst nach einem Rückschnitt bis ins alte Holz treiben sie wieder aus. Jetzt sind aber nur die Spitzen dran. Also ran an die Arbeit, aber mit Handschuhen. Denn alle Teile an der Eibe sind giftig - nur der rote, saftige Samenmantel nicht. Damit lockt die Pflanze Vögel an. Der hartschalige Samen wandert unbeschadet durch deren Verdauungstrakt und fällt mit dem Vogelkot irgendwo wieder zu Boden. Den Nachwuchs findet man im nächsten Frühjahr als Sämling wieder. Die Natur ist genial.



Tagetes - Blüten bis zum Frost

Mit Tagetes verband man früher eher sterile Rabatten mit im Wechsel aneinander gereihten,  orangefarbigen und gelben Pomponblüten auf geraden Stielen. Keine Biene oder Hummel fand da Nahrung. Dabei hat die Gattung der Studentenblumen so viel mehr zu bieten. Ich liebe zum Beispiel die feinlaubigen Zitronen-Tagetes mit ihren zahlreichen Mini-Blüten, die im Sommer von Schwebfliegen umschwirrt werden. Ein toller Hingucker auf meinem Hochbeet sind dieses Jahr wieder die zweifarbigen Blüten der buschigen Sorte ‘Marietta‘, die noch jetzt im Oktober weithin leuchten. Ein Nachteil der ansonsten robusten Dauerblüher:  Schnecken haben das würzige Laub der Pflanzen zum Fressen gern. 



Spätsommer im Herbst

Heute ist der erste Herbsttag, man möchte wieder Strümpfe tragen und ohne Sonne wird es schnell schattig. 

Aber wenn sie dann hervor kommt, leuchten die Spätsommerblüher noch mal so richtig auf und auch die jetzt blühenden Ziergräser wie Chinaschilf, Pfeifengras  und Rutenhirse sind einmal mehr zum Hingucker in den Beeten geworden. Sie werden noch weit bis in den Winter dem Garten Struktur geben. So hat jede Jahreszeit im Garten ihre Höhepunkte, die es zu feiern gilt. Die Gräserblüte ist auf jeden Fall einer davon. Deshalb sollte man sie bei der Beetgestaltung nicht vergessen und nicht nur mit Blütenstauden planen. 



Lieblingstomate

Die Samen stammten aus einer Tomate vom Wochenmarkt. Deren gelbrote Farbe und Form hatten mich fasziniert. Und diese herzförmige Fleischtomate zeigt auch innere Werte und hat einen superlecker süß-säuerlichen Geschmack. Es wird sich um die Sorte ‘Orange Russian’ handeln. Auf jeden Fall habe ich schon Samen aus einer der jetzt geernteten Tomaten getrocknet für nächstes Jahr. Am liebsten nutze ich die im reifen Zustand auch problemlos abzupellenden Früchte für ein fast rohes Tomatensugo. Hierfür schneide ich die Tomaten nach dem Pellen klein, salze und pfeffere sie kräftig und erwärme sie nur kurz in der Pfanne. Mit einem guten Olivenöl und Basilikum darüber kommt das Ganze dann zusammen mit kleingewürfeltem Mozzarella über Tagliatelle.  Ein wunderbares Sommeressen!



Wertvolle Euphorbie

Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich. Während viele Sommerblüher im Garten zum Herbst hin langsam erlahmen in Blühkraft und Aussehen, haben sich die Pflanzen der Mandelblättrigen Wolfsmilch fast unbemerkt rund erneuert. Nach einem Rückschnitt der Blütentriebe aus dem Frühjahr bleibt eine frühlingsfrische Blattrosette zurück, als würde die Pflanze gleich in die neue Gartensaison starten. Dabei hat sie schon eine lange Blüh- und Fruchtbildungssaison hinter sich. Die Euphorbie  bilden über den Sommer ihr neues Blattkleid aus und überwintert so, um sich im Frühjahr dann gleich auf  die Bildung neuer Blütentriebe zu konzentrieren. 

Nur eines darf man nicht machen: Diese Euphorbie im Herbst komplett zurückschneiden, wie man es von anderen Gartenstauden gewöhnt ist. 



Der Buchsbaum-Zünsler ist da!

Ich weiß nicht warum, irgendwie habe ich mir eingebildet, ich werde verschont. Aber macht sich der Buchsbaumzünsler auch in meinem Garten breit und beendet die immergrüne Pracht der etwa ein Dutzend Buchsbäume. Sie sind mir das Liebste unter den Immergrünen, nun ist es wohl vorbei. Eine Gartenfreundin hat gleich nach dem ersten Befall ihre Buchse rigoros gerodet und in Grünabfallsäcke gesteckt. Ich kann mich noch nicht dazu durchringen, aber irgendetwas muss passieren. Die gefrässigen Raupen dringen immer weiter durch das Geäst hervor, zuerst fressen sie eher unscheinbar im Inneren der Pflanzen. Aber irgendwann wird der Schaden dann sichtbar und dann gilt es zu handeln. Wertvolle Tipps zum Schädling und zur Bekämpfung habe ich hier  gefunden.



Augustäpfel

Mein kleinstämmiger Baum der Apfelsorte ‘James Grieve‘ ist dieses Jahr besonders früh dran. Der kleine Baum hängt voller grüngelber Äpfel, die an der Sonnenseite rotgestreift sind. Schüttelt man an dem Bäumchen, fallen die reifen herunter. Sie haben schon braune Kerne und schmecken  lecker säuerlich-fruchtig  - meiner Meinung nach ohne Schale besser als mit. Sie können auch prima zu einem frisch hellgrünen Kompott verkocht werden, morgen das Müsli fruchtig machen oder sie landen am Wochenende auf meinem Blitzapfelkuchen mit Rührteig. So schön, jetzt schon die Apfelsaison einläuten zu können. Leider finden die Wespen die Äpfel auch sehr lecker und aus ihren Biss-Stellen entwickelt sich schnell ein fauliger Apfel. 



Schwebfliegen - verkannte Nützlinge

Jetzt schwirren sie wieder um die sommerliche Blütenpracht: die vielgestaltigen Schwebfliegen. Ihr Name ist Programm, denn sie können fliegend in der Luft stehen. Auf den ersten Blick werden die auffällig wespenähnlich gebänderten Blumenfliegen leider häufig für selbige gehalten und verscheucht oder gar getötet. Dabei hat diese Fliegengattung nur Gutes im Sinn. Ihre durchscheinenden, oft grünlichen oder oft fast durchsichtigen Larven verzehren ohne Pause Blattläuse und die erwachsenen Schwebfliegen helfen beim Bestäuben der Blüten, denn sie ernähren sich von Pollen und Nektar. Häufigste Schwebfliege im Garten ist wohl die Hain-Schwebfliege. Bei mir im Garten ist aber auch die Stift-Schwebfliege mit ihrem schmalen Hinterleib (Foto) häufig anzutreffen.



Rosen-Jubiläum

Jetzt blühen sie wieder: die Bodendecker-Rosen 'Selina’ aus der Rosenbaumschule Noack. Diese feiert in diesem August 50jähriges Jubiläum. Ich habe die Baumschule währen meiner Zeit bei der Gartenzeitschrift FLORA Garten kennengelernt. Mein Kollege hatte in den 90er Jahren dort eine Reportage gemacht und mir ganz begeistert von den vielen besonders gesunden und dauerhaft blühenden Rosensorten erzählt. Zwei davon habe ich daraufhin in meinen Garten gepflanzt. Und freue mich jedes Jahr an Ihrer Vitalität und Blühfreude sowie bei 'Selina' an dem besonderen Farbenspiel von der Knospe bis zum Abblühen. Die halboffenen Blütenform sorgt dazu noch für monatelange Freude bei Bienen, Schwebfliegen und Hummeln.



Starker Lauch

Die Pflanzenfamilie der Lauche (Allium) ist groß und bietet neben den zahlreichen Gewürz- und Gemüsearten auch viele Zierformen. Die Zierlauch-Arten in meinem Garten erfreuen gleich zweimal, einmal mit ihren kleinen oder großen Blütenbällen und einmal mit den Samenständen. So auch der Sternkugel-Lauch (Allium christophii, Foto). Vor der dunklen Eibenhecke und in Kombination mit den  hellgelben Blütenwolken des Frauenmantels erfreuen mich seine Blütenstände jeden Frühsommer. Die hellvioletten Sternenblüten mit dem metallischen Schimmer sind ein ganz besonderer Gartenschmuck. Und auch als Fruchtstand bleiben sie ein Hingucker im Staudenbeet. Einige trockne ich und so bleiben sie eine Erinnerung an den letzten Gartensommer.



Die Natur hilft sich selber

Mit den Jahren habe ich gelernt den Garten mehr sich selbst zu überlassen und greife nur noch in Einzelfällen ein, um Schädlingen und Krankheiten Einhalt zu gebieten. Wichtiger als die Bekämpfung dieser ist es, sich auf die Vorbeugung und die Stärkung der Pflanzen zu konzentrieren. Ich sprühe zum Beispiel im Frühjahr feines Gesteinsmehl auf Blatt- und Blütenknospen der Obstgehölze und dünge sie ausgewogen. Oft entdecke ich mit den Blattläusen auf Rosenknospen oder Stauden auch schon die ersten hellbraunen Blattlausmumien (Foto), in denen sich winzige Schlupfwespen vermehren. Die Vögel in unserem Garten freuen sich über Wassertränken und den großen Teich, Futter bekommen sie im Sommer nicht, denn die Vögel finden bei uns  genug Insekten und Larven für ihre Brut. Nur bei zu starkem Befall der Dicken Bohnen mit der Schwarzen Bohnenlaus sprühe ich diese alle zwei Tage mit einem scharfen Wasserstrahl ab.



Bronzefenchel-Gewürzkraut im Staudenbeet

Die duftigen, braunrötlichen Blattwolken des Bronzefenchel umrahmen bei mir zur Zeit die rotblühende Lupine ‘Edelknabe‘ im Staudenbeet. Später trägt das  Würzkraut feingliedrige Blütendolden mit unzähligen gelben Blümchen darin und schließlich . Sie werden umschwirrt von allerlei Insekten. Diese Sorte des normalen Gewürzfenchels ist so dekorativ wie lecker. Ihre Blätter eignen sich prima zum Füllen von Doraden für den Grill, sind feingeschnitten ein leckeres Kraut für Salatsoßen oder einfach nur Bestandteil feiner Wildkräuter-Dekorationen auf dem Teller. Die Samen schließlich lassen sich gut als Tee aufbrühen. Für Nachschub sorgt die Pflanze durch Selbstaussaat von allein, so dass sich immer neue Kombinationen mit anderen Stauden ergeben können.



Raus ins Freie

Meine vorgezogenen Fruchtgemüse - also Tomaten, Kürbisse, Gurken und Co. - sind reif für das Freiland. Sie kommen erst einmal an einen vor Wind und zu viel Sonne geschützten Platz auf der Ostterrasse,  um sich an die rauheren Bedingungen im Freien zu gewöhnen. Im Wintergarten hatten sie es  gut, viel Licht und nicht zu viel Wärme, denn er liegt nach Norden und kann bei Bedarf schnell per Dachklappen gelüftet werden. Doch erst wenn die Pflanzen nicht mehr hinter Glas stehen, können die Blätter sich an die UV-Strahlung gewöhnen. Sie werden bald derber und grüner im Freien und sind nach ein paar Tagen pflanzbereit für Kübel oder Beet. Und Frost scheint es auch nicht mehr zu geben.